Interprofessionalität

Zürcher interprofessionelle Ausbildungsstation

Am UniversitätsSpital Zürich war es Ziel, eine schweizweit einmalige und innovative interprofessionelle Ausbildungsstation zu installieren. 2018 fanden die ersten Testläufe dafür statt.

Sechs Institutionen aus dem Kanton Zürich haben gemeinsam die Rahmenbedingungen geprüft, um eine «Zürcher interprofessionelle klinische Ausbildungsstation» (ZIPAS) erfolgreich zu implementieren. Nach einjähriger Machbarkeits- und Planungsphase konnten 2018 im Medizinbereich Neuro-Kopf am UniversitätsSpital Zürich (USZ) die ersten Tests durchgeführt werden. Sechs bis acht Lernende und Studierende aus unterschiedlichen Professionen und Bildungsstufen betreuten dort im Rahmen von zwei Testläufen über jeweils vier Wochen gemeinsam unter Supervision erfahrener Berufsbildnerinnen und Berufsbildner sowie Oberärztinnen und Oberärzte (sogenannte Facilitators) neurologisch erkrankte Personen auf sechs Betten.

An den Testläufen waren Studierende aus den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie und Medizin sowie auszubildende Fachpersonen Gesundheit beteiligt. Sie erwarben während ihres ZIPAS-Aufenthalts neben den fachlichen auch inter­professionelle Kompetenzen, wie zum Beispiel gemeinsame Entscheidungsfindung und Umsetzung, Wertschätzung anderer Professionen im interprofessionellen Team und anderen Teams gegenüber, dialogische Kompetenz im interprofessionellen Team oder Reflexionsfähigkeit in Bezug auf interprofessionelle Teamprozesse.

Die Testläufe wurden zunächst unter Aspekten der organisatorischen Machbarkeit und der Qualitätssicherung durchgeführt und evaluiert, um das ZIPAS-Konzept aufgrund der Evaluations­ergebnisse zu adaptieren. Dies betrifft insbesondere die Tages- und Wochenplanung für Auszubildende und für Facilitators, die Kosten- und Ressourcenplanung sowie die inhaltliche Vorbereitung beziehungsweise Schulung der Auszubildenden sowie der Facilitators vor ihrem ZIPAS-Einsatz.

Die vorgenommenen Anpassungen erlauben eine Ausweitung des ZIPAS-Konzeptes auf weitere Stationen am USZ sowie auf weitere Spitäler. Unter Beteiligung des Projektleiters Dr. Gert Ulrich fanden bereits erste Gespräche mit interessierten Spitälern statt.

Daneben kann das ZIPAS-Konzept auch dazu dienen, je nach ausgewähltem Medizinbereich, Auszubildende weiterer Berufsgruppen (z. B. biomedizinische Analytik, medizinisch-technische Radiologie oder Hebammen) in das interprofessionelle Ausbildungssetting miteinzubeziehen.

Eine begleitende wissenschaftliche Evaluation soll über die nächsten Jahre erfassen, inwieweit ZIPAS positive Effekte auf die Lernenden und Studierenden, die Patientinnen und Patienten, aber auch auf qualitätssichernde ökonomisch-klinische Parameter zeigt. Langfristig können so systematische Erkenntnisse zu Effekten der interprofessionellen Versorgung und Ausbildung gewonnen werden. Von den Ergebnissen dieses Projektes können zukünftig sowohl Patientinnen und Patienten, Auszubildende sowie die klinische Versorgung profitieren.

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